2015: Gedenken am 16. Mai
Am 16. Mai jährt sich zum 75. Mal die erste familienweise Deportation von ca. 2.800 Sinti und Roma aus ganz Deutschland. Auf Grund eines Erlasses des Reichsführers-SS und Chefs der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern vom 27. April 1940 wurden Sinti und Roma an ihren Wohnorten inhaftiert. Auch aus dem Südwesten verschleppten die Nationalsozialisten ungefähr 800 Sinti und Roma vom Kleinkind bis zum Greis in das sogenannte Generalgouvernement nach Polen.
Der Hohenasperg war der Sammelpunkt für die Sinti und Roma aus der Pfalz, aus Württemberg und aus Baden. Nach vorherigen rassenkundlichen Untersuchungen wurden sie am 22. Mai 1940 mit einem Sonderzug nach Polen verbracht.
Ein zweiter wichtiger Anlass des Gedenkens, der beinahe in Vergessenheit gerät, ist der Widerstand der internierten Sinti und Roma am 16. Mai 1944, des im Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau errichteten Zigeunerlagers BII e. Die noch verbliebenen Sinti und Roma leisteten Widerstand mit Steinen und Werkzeugen gegen ihre drohende Vernichtung, so dass die geplante „Vernichtungsaktion“ zunächst abgebrochen wurde.
Später wurden die „Arbeitsfähigen“ in einer letzten Aktion in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Schließlich konnte das Zigeunerlager in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 „liquidiert“ werden. Knapp 3.000 Menschen starben in den Gaskammern.
Die Gedenkveranstaltung mit Gedenkkonzert findet am Samstag, den 16. Mai 2015 um 18 Uhr im Kulturhaus RomnoKher in Mannheim statt.